Vom Wortstamm her, wie auch von seiner tatsächlichen Herkunft gesehen, hat der Rhabarber eine sehr interessante und lange Wanderung hinter sich. Ursprünglich stammt Rhabarber aus der Himalajaregion. Wurzel bedeutet die erste Wortsilbe „rha“ die aus dem Osten kommt.  Denn die Pflanze machte ihren Weg, über die Jahrhunderte,  vom Himalaja, über Russland und dann nach Europa. Und die zweite Silbe „barbar“ bedeutet im Lateinischen fremd. Diese „fremde Wurzel“  hat seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch bei uns ihre Heimat gefunden und ist aus keinem Garten mehr wegzudenken. Zurzeit wird auf knapp 800 Hektar Rhabarber angebaut. Er braucht nur etwas tiefgründigen Boden und eine ausreichende Wasserversorgung und dann dankt er es uns mit seinen großen Stielen, die wir vielseitig verarbeiten können. Die Ernte ist einfach: die Stiele etwas drehen und dann rausziehen. Fast wie Unkraut wächst diese genügsame, ausdauernde und widerstandsfähige Pflanze über viele Jahre, treibt im Frühjahr immer wieder neu aus und braucht mit ihren großen Blättern aber auch viel Platz.

Rhabarber, Obst oder Gemüse?

Die Amerikaner sehen diese interessante Pflanze als Obst – botanisch gesehen wird er aber als Gemüse bezeichnet. Wichtig für uns ist: die Blätter sind giftig, die Wurzeln sind heilsam und wirken abführend. Man kann Rhabarber verwenden bei Darmfunktionsstörungen, Zahnfleischentzündungen und Hauterkrankungen. Er lässt sich äußerlich wie innerlich anwenden. Rhabarber ist sehr kalorienarm, aber besonders reich an Vitamin A und Vitamin C sowie Mineralsalzen. Wegen seines hohen Oxalgehaltes sollten Menschen, die unter Kalziummangel, Arthritis, Gicht und Rheuma leiden den Rhabarber meiden. Beliebt ist Rhabarber wegen seines erfrischenden, pikant-säuerlichen Geschmacks. Und sein zarter Himbeergeschmack verführt uns gerade im Sommer dazu leckere Kompotts zu genießen. Denn sauer macht lustig. Gerne wird dies in der Kombination mit Milch und Sahne und in allen Variationen ausprobiert

Mit Rhabarber abnehmen und genießen

In der Hauptsaisonzeit des Rhabarbers, von Mai bis Juli, können wir aus dem Vollen schöpfen. Ob als Konfitüre, Marmelade oder in Säften und in allen mögliche Kompottformen – die Palette der Möglichkeiten ist bunt, kreativ und vielfältig. Der beliebte Rhabarberkuchen erinnert uns immer wieder daran, dass wir das Frühjahr mit allen Sinnen genießen dürfen und sollen. Manche essen Rhabarber pur – mit wenig Zucker – oder auch in Kombination mit anderen Früchten. Sehr gut passen Erdbeeren, Äpfel, Bananen, Orangen oder Aprikosen. Als Gewürze eignen sich Ingwer, Zimt und Vanille. Sie harmonieren besonders gut mit dem Rhabarbergeschmack. Aus püriertem Rhabarber können wir erfrischende Sorbets und Mousse herstellen. Und in  Konfitüren ist Rhabarber auch deswegen so beliebt, weil er  viel Pektin enthält, was den Geliervorgang fördert. Ein Klassiker in der Konfitürezubereitung sind Erdbeeren mit Rhabarber. Sicherlich macht das Schälen der Stiele etwas Mühe. Aber die rohen, ungeschälten  Stiele halten sich tagelang in feuchten Küchentüchern.

Zum Einfrieren braucht der Rhabarber nicht mal blanchiert werden, es reicht ihn zu schälen und zu schneiden. Und da die Erntezeit von Rhabarber und Erdbeeren zusammenfällt, ist es nicht schwer leckerste Konfitüre einfach und schnell zuzubereiten. Ein Tipp noch: die rotstieligen Sorten sind für Rhabarberliebhaber besser geeignet, sie enthalten nicht soviel Säure und schmecken auch besser.