Mit der botanischen Bezeichnung Fragaria können die wenigsten Menschen etwas anfangen, Erdbeeren kennt dagegen jedes Kind. Bereits die Steinzeitmenschen haben Erdbeeren genossen. Sie hatten wohl nicht das bequeme Vergnügen, die süßen Früchte im Supermarkt zu kaufen und konnten sie auch nicht in meterlangen Reihen auf Plantagen pflücken. Erst mit dem 18. Jahrhundert wurden amerikanische Arten zur Gartenerdbeere weiterentwickelt. Die Erdbeere ist eigentlich keine Beere im üblichen Sinn. Sie zählt botanisch zu den Rosengewächsen, zu den Sammelnussfrüchten. Jedes einzelne kleine Körnchen auf der Oberfläche der Erdbeere ist eine Frucht, deshalb auch der Name Sammelnussfrucht. Mittlerweile gibt es ca. 20 verschiedene Arten, die meisten davon wachsen auf der Nordhalbkugel der Erde in gemäßigten Zonen, aber auch in Chile wächst eine bestimmte Sorte, die Fragaria chiloensis.

Erdbeeren – Sorten und Arten

Erdbeeren gibt es in vielen Sorten, die Pflanzen bilden schwach holzige, fadenförmige Ausleger. Diese bewurzeln neu wachsen dann zu neuen Pflanzen heran, die ebenfalls wieder Ausleger bilden. Die kleinen Blüten mit weißen Blättern erscheinen kurz nach der Kältezeit im Frühjahr und bilden dann über Wochen ihre Früchte daraus. Durch verschiedene Sorten, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, kann man Erdbeeren bis in den späten Sommer ernten. Die Beliebtheit der Erdbeere ist auf ihr eigenes Aroma und die Süße der Frucht zurückzuführen. Außerdem trägt das Aussehen der Frucht zur Beliebtheit bei, aus archäologischen Funden weiß man heute, dass Erdbeeren schon in der Steinzeit bekannt waren. Zu dieser Zeit waren die Früchte aber sehr klein, ähnlich der Walderdbeere. Erst im 18. Jahrhundert, als sie nach Europa eingeführt wurde, wurde sie in botanischen Gärten kultiviert und durch Kreuzungen bis zu heute erhältlichen Sorten gezüchtet.

Erdbeeren zum Genießen

Erdbeeren zählen heute zu den beliebtesten Obstsorten. Sie können auf vielfältige Weise genossen werden und finden in zahlreichen Rezepten Verwendung. Nicht nur Kinder lieben Erdbeeren, sie werden zu Marmeladen, Konfitüren, in Obstsalaten, Quark- und Süßspeisen, auf und in Kuchen und natürlich direkt pur genascht. Richtig aromatisch sind die im Hausgarten wachsenden Pflanzen, die im Sommer ordentlich Sonne abbekommen. Sie sind in Geschmack und Aroma nicht zu überbieten. Die knallrote Farbe hat schon Dichter und Denker zu Phantasien angeregt, die Bezeichnungen Erdbeermund wird besonders bei Schwärmereien für den Frauenmund in Gedichten und Liedern verwendet. Möchte man den allseits bekannten und bei Kindern sehr beliebten Erdbeerjoghurt besonders lecker genießen, empfiehlt sich die Eigenherstellung. Naturjoghurt, Honig und zerdrückte Erdbeeren sind einfach lecker und nicht vom besten industriell hergestellten Erdbeerjoghurt zu überbieten.

Die gesundheitliche Wirkung der Erdbeeren

Wenn die ersten Erdbeeren in den Geschäften erhältlich sind, können vor allem Frauen und Kinder nicht widerstehen. Erdbeeren sind aber nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. Sie haben einen hohen Vitamin C-Gehalt von 65 Milligramm pro 100 Gramm Erdbeeren (das ist mehr als bei Orangen) und sind dabei für die Gesundheit von Nutzen. Gleichzeitig haben sie nur 32 Kilokalorien pro 100 Gramm und sind deshalb auch nicht schädlich für die schlanke Linie. Als sekundäre Pflanzenstoffe sind Ferula- und Ellagsäure enthalten, diese beiden Stoffe sind für ihre krebsvorbeugende Wirkung bekannt. Außerdem sind Erdbeeren wegen ihres Gehalts an Folsäure und Eisen schon immer bei Blutarmut bekannt. Sie haben einen hohen Gehalt an Kalzium, das die Knochen vor Osteoporose schützt, Kalium und Magnesium sind die besten Schutzwirkstoffe für das Herz. Die enthaltene Salicylsäure kann hilfreich bei Gicht und Rheuma sein, Phenolsäure beugt Arteiosklerose vor. Erdbeeren sind wie eine kleine Apotheke der Natur.

Erdbeeren nur aus kontrolliertem Anbau ohne Pestizide

Leider werden die Erdbeeren – je nach Herkunftsland – sehr stark mit Pestiziden hochgezüchtet. Die Verwendung von Erdbeeren aus regionalem Anbau sollte man deshalb bevorzugen, vielleicht sogar aus dem eigenen Anbau oder aus biologischem Anbau. Die Früchte sollten fest und unbeschädigt sein, leuchtend rot aussehen und glänzen. Sie sind leider nicht lange haltbar – auch im Kühlschrank nicht – und verderben schon nach 2-3 Tagen. Erdbeeren sollten saftig sein, das trifft meistens bei den kleineren Früchten zu. Vor dem Verzehr sollten sie gewaschen werden, wobei man aber die Stielansätze noch nicht entfernt. Diese schützen die Frucht vor dem Austreten von Saft und Aroma und verhindern das verwässern der Früchte.