Ostern steht vor der Tür und jeder Kochfreund fragt sich, was zum Osterfest auf den Tisch kommen soll. Wir beginnen heute mit dem Karfreitag, dem Tag der Besinnung und der Einkehr, ehe wir uns später dem eigentlichen Osterfest zuwenden.

Karfreitag gibt es Fisch

Der Karfreitag ist der letzte Tag der Fastenzeit und gewissermaßen ihr Höhepunkt: An diesem Tag der Einkehr wird an die Kreuzigung und den Tod von Jesus gedacht, der „für die Sünden der Menschheit“ starb (und am dritten Tag – dem Ostersonntag – von den Toten auferstand). Traditionell kommt am Karfreitag Fisch auf den Tisch, der früher als einfaches und billiges Nahrungsmittel im Vergleich zu Schlachtfleisch galt. Dies hat sich heute zwar umgekehrt, aber dennoch ist der Karfreitag eine gute Gelegenheit, köstliche Fischgerichte zu zaubern.

Ganz traditionell: Die Stockfischpfanne

Ein „Stockfisch“ ist nichts anderes als ein Dorsch (Kabeljau), der früher an speziellen Holzgestellen (den „Stöcken“) luftgetrocknet wurde um ihn für längere Seereisen oder die Marschverpflegung der Armeen haltbar zu machen. Auch in den küstenfernen Regionen war Stockfisch oft die einzige Möglichkeit an Seefische zu kommen. Heute ist Stockfisch sowohl in Skandinavien (als Tørrfisk) als auch in Portugal (Bacalhau) noch immer sehr beliebt, während er in Deutschland  kaum noch auf den Tisch kommt.

Für die klassische Stockfischpfanne am Karfreitag wird ein Pfund oder ein Kilo Stockfisch (je nach Anzahl der Esser) in Portionsstücke geschnitten, mit Dill und Petersilie gewürzt und mit einer Mischung aus Brötchen vom Vortag und angeschmorten Zwiebeln in eine Auflaufform gegeben. Darüber kommt eine Mischung aus Sahne, Milch und Eier, die mit Pfeffer und Salz gewürzt wird. Auflauf ca. eine halbe Stunde im Backofen garen lassen und servieren. Manche Rezepte fügen auch noch Speck hinzu, was eigentlich dem Fastengebot von Karfreitag zuwider läuft aber dennoch eine Geschmacksbereicherung darstellt.

Skandinavisches Lachsgratin

Im hohen Norden wird traditionell viel Fisch gegessen und so kommen auch zahllose köstliche Fischgerichte aus Skandinavien. Der allseits beliebte Lachs kann zum Beispiel mit Garnelen zu einem köstlichen Gratin verarbeitet werden. Dazu wird eine Sauce aus Butter, Mehlschwitze, Gemüsebrühe und Schlagsahne angerührt, die mit Zitronensaft, Senf, Honig, Salz und Pfeffer gewürzt wird. Die Lachsfilets werden in eine Auflaufform gegeben und die Sauce darübergegossen. Anschließend werden die Garnelen und gewürfelte Salatgurken hinzugegeben und das ganze mit Dill bestreut. Im Backofen etwa 25 Minuten garen und servieren.

Mittelmeerfeeling an Karfreitag

Das sonnige Wetter zaubert ohnehin schon Sommergefühle auf den Balkon, warum da nicht mit einem südlichen Fischgericht nachhelfen?  Neben den Klassikern vom Mittelmeer wie Dorade und Loup de Mer bietet sich ein köstliches italienisches Risotto mit Meeresfrüchten als Feiertagsgericht an. Dazu wird ein klassisches Risotto mit Schalotten, Knoblauch, Wein und Gemüsefond angesetzt, in dem der Reis etwa 20 Minuten einkochen darf. Kurz bevor das Risotto servierfertig ist, werden die Meeresfrüchte (gibt es z.B. als fertige Tiefkühlpackung) kurz in einem Topf gedünstet, gewürzt und unter das Risotto gemischt. Anschließend mit Tomatenvierteln anrichten und servieren.

Fisch-Curry aus Indien

Einen Hauch von Exotik versprechen schließlich die vielen köstlichen Fisch Currys aus Asien. In einer besonders leckeren Variante aus Südindien kommt eine typisch indische Gewürzmischung zum Einsatz, die am besten von Hand zusammengestellt wird und u.a. aus geriebenem Ingwer, Koriander, Kurkuma, Tamarinde, Chilipulver, scharfem Paprikapulver, Senfkörnern und Knoblauch besteht. Ist das zu aufwändig, reicht auch eine fertige „Garam Masala“-Mischung.

Die Gewürzmischung wird mit kleingeschnittenen Chilischoten und Zwiebeln in einer Pfanne erhitzt – idealerweise mit Ghee (geklärter Butter), aber ansonsten tut es auch normale Butter oder Öl. Anschließend wird Kokosmilch hinzugeben und anschließend die in Stücke geschnittenen Fischfilets in die Sauce gelegt. Das ganze etwa 15 Minuten köcheln lassen und derweil Reis kochen. Beides mit indischem Naan-Brot servieren und sich an die Palmenstrände von Kerala träumen.