Vom schlichten weichgekochten Frühstücksei bis zum komplizierten Eier-Käse-Soufflé gibt es unzählige Verwendungsmöglichkeiten für das Ei in der Küche. Seit das Hühnerei vom Verdacht der Cholesterinbombe freigesprochen wurde, erfreut es sich als proteinreiche Leckerei wieder steigender Beliebtheit.

So gelingt das Frühstücksei

Zum klassischen deutschen Frühstück gehört das weichgekochte Frühstücksei. Als ideale Kochzeit gelten drei Minuten. Allerdings gibt es kleine aber feine Unterscheide: Ein kaltes Ei aus dem Kühlschrank muss etwas länger kochen als ein Ei, das bereits Zimmertemperatur erreicht hat. Zudem sind Hühnereier in den letzten Jahren immer größer geworden. Ein L- oder XL-Ei benötigt länger als ein reguläres Ei (Größe M). Neben der klassischen Methode, die Eier im Kochtopf im kochenden Wasser zu garen, hat sich in Deutschland der Eierkocher durchgesetzt: Einfach die Eier anpieksen, Wasser in den Eierkocher füllen, Deckel schließen und los geht’s. Praktisch für Singles sind kleine Kocher für die Mikrowelle. Ein einzelnes Ei wird hinein gestellt, Wasser in den Behälter gefüllt und das Ei drei Minuten in der Mikrowelle gegart.

Übrigens: Glaubt man dem WDR, ist das Anpieksen der Eier überflüssig. Studien zufolge platzen Eier etwa gleich häufig, egal ob die Blase unten im Ei zerstochen wurde oder nicht.

Rühreier und Omelettes

Neben dem gekochten Ei ist auch das Rührei zum Frühstück sehr beliebt. Dabei werden zwei bis drei Eier (je nach Appetit) mit Milch verrührt, mit Salz und Pfeffer gewürzt und in der heißen Pfanne zum Stocken gebracht. Das Schöne am Rührei sind die vielen Variationsmöglichkeiten, zum Beispiel mit Pilzen und/oder Tomaten, mit frischem Schnittlauch bestreut oder ganz deftig mit gebratenem Speck dazu.

Rühreier gehen auch als Mittagessen, obwohl hier eher das Omelette gefragt ist. Hierbei wird etwas weniger (oder gar keine) Milch zugegeben, damit die Eimasse fester wird als beim Rührei. Wenn die Eimasse in der heißen Pfanne zu stocken beginnt, werden die Zutaten darauf gegeben. Dann wird das Omelette zugeklappt. Mutige wenden es später mit einem lockeren Wurf in der Pfanne. Leichter geht es mit einem Pfannenwender. Die Zutaten für das Omelette sind noch variabler als beim Rührei: Käse, Schinken, Speck, Salat, Tomaten, Pilze, Zwiebeln – was schmeckt, wird ins Omelette gebacken. Wer es herzhafter mag, wählt die spanische Variante des Omelettes, das Tortilla: Dabei werden klein gewürfelte Kartoffeln mit Zwiebeln in die Pfanne gegeben und in Olivenöl angebraten. Die Eimasse darüber geben und mitbraten lassen. Wenden, von der anderen Seite braten. Fertig!

Eier als Süßspeisen

Eierpfannkuchen gelten in Deutschland als klassische Süßspeise, auch wenn sie mittlerweile auch „auf amerikanische Art“ zum Frühstück serviert werden. Für den klassischen Eierpfannkuchen werden Eier mit Mehl, Milch, Zucker und einer Prise Salz mit dem Mixer zu einer flüssigen Masse verrührt. In der heißen Pfanne backen, mit Puderzucker bestreuen und servieren. Statt Puderzucker wird heute auch gerne mit kanadischem Ahornsirup gesüßt. Als leckeres süßes Hauptgericht können Eierpfannkuchen auch mit Obst wie Apfelstücken und Kirschen verlängert werden. Dazu muss der Eierteig etwas dicker in die Pfanne gefüllt werden, so dass das Obst darin badet.

Als Krone der Eierspeisenkunst gilt das Soufflé: Dabei wird steif geschlagenes Eiweiß unter einen Teig gehoben und in den Backofen gestellt. Im Idealfall geht das Soufflé dann auf, d.h. der Teig hebt sich von alleine über den Rand der Backform hoch und wird besonders luftig und leicht. Vom herzhaften Käse-Soufflé als Hauptgericht bis zum zuckersüßen Schokoladen-Soufflé als Dessert gibt es auch hier viele Varianten – allerdings erfordert es etwas Übung, bis das Soufflé wirklich aufgeht. Aber wer sagt denn, dass Üben keinen Spaß macht?