Weihnachten ist traditionell die Zeit im Jahr, in der eine Fülle von Köstlichkeiten auf den Tisch kommt. Für viele ist das Weihnachtsmenü strikt festgelegt, sie übernehmen die Rezepte für Gans oder Karpfen von ihren Eltern und Großeltern. Wenn die Adventszeit beginnt, werden die alten Rezepte wieder herausgesucht und Bratformen und Küchenmaschinen hervorgeholt. Es gibt viele Hausfrauen, die zu Weihnachten keine Mühe scheuen, um ihren Lieben das perfekte Menü zu servieren.

An erster Stelle stehen dabei wohl diverse Braten. Ob Gans, Ente oder ein Braten vom Schwein oder Rind, die Zubereitung erfordert einen hohen zeitlichen Aufwand. So benötigt eine Gans oder Ente mehrere Stunden im Ofen. Zwischendurch muss der Braten gewendet oder begossen werden. Für die Zutaten ist ein ebenso hoher Aufwand notwendig. Klöße, Rotkohl und diverse Salate kann man zwar zum Teil schon am Vortag vorbereiten, dennoch braucht es Zeit, bis alles auf den Punkt gegart ist. Aber nicht alle möchten sich mit der Hauptspeise so viel Arbeit machen. In vielen Familien werden am Heiligen Abend Würstchen mit Kartoffelsalat serviert. Braten und Co. kommen hier erst am 1. oder 2. Feiertag auf den Tisch.

Neben den Vor- und Hauptspeisen sind die Nachspeisen einer der Highlights an der Festtafel. Natürlich lassen sich viele kreative Ideen auch mit Fertigprodukten realisieren. So kann man aus einem fertig gekauften Eis durch eine originelle Deko mit frischen Früchten ein einzigartiges Geschmackserlebnis zaubern. Es ist also nicht unbedingt nötig, dafür viel Zeit aufzuwenden. Die Hauptsache ist doch, dass wir unsere Lieben an einem Tisch versammeln und wir es uns schmecken lassen.

Weihnachten bei unseren Nachbarn

In unseren Nachbarländern gibt es viele Traditionen rund ums Weihnachtsessen. So ist der britische Plumpudding weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus bekannt. Bei den Belgiern kommt am Weihnachtsabend gefüllte Pute und Bûche de Noel, das ist ein Schokoladenkuchen auf den Tisch. Dort werden auch viele Weihnachtsbiere gebraut, wie etwa das „La Mère Noel“. In Griechenland freut man sich über Truthahn und Melomakarona, das sind Honigkekse mit Sirup und Nüssen. Deftiger mögen es da die Luxemburger. Sie bevorzugen Blutwurst mit Stampfkartoffeln und einer Apfelsauce. Die Iren genießen Meeresfrüchte, hier stehen Krabben, Truthahn und Räucherlachs auf dem Tisch. Wie in England beschließt auch hier der Plumpudding das Weihnachtsessen.

In den USA vereinen sich zahllose Kulturen. Daher findet man dort die unterschiedlichsten Weihnachtsbräuche miteinander vermischt. In fast allen Familien kommt jedoch eine Pute mit zahlreichen Beilagen wie Mais auf den Tisch. Ganz anders sieht es in einem Land wie Australien aus, dort findet Weihnachten ja im Hochsommer statt. Die Familien ziehen dort mit einem Picknick an den Strand. Ebenso fröhlich wird in Mexiko gefeiert. Hier wird für die Kinder eine Pinata vorbereitet. Dabei handelt es sich um ein mit Süßigkeiten gefülltes Gefäß aus Ton oder Pappmaschée. Die Kinder dürfen es mit verbundenen Augen zerschlagen und den Inhalt, Süßigkeiten oder kleine Überraschungen genießen.

Allen Nachbarländern ist aber eines gemeinsam, überall wird aufgetischt, was Kühlschrank und Speisekammer hergeben. Dies ist keine Zeit, in der man auf die Kalorien achten sollte. Schließlich bietet der Winter im Anschluss an die Feiertage genug Möglichkeiten, wie man diese wieder los wird.

Bräuche rund ums Essen

Neben den traditionellen Gerichten rund ums Weihnachtsfest existiert auch eine Fülle an Bräuchen rund ums Essen. So ist es in vielen Ländern üblich, Münzen oder getrocknete Bohnen oder Erbsen in den Speisen zu verstecken. Wer sie findet, für den bedeutet das Glück im neuen Jahr. In Großbritannien wird der Heilige Abend als Party gefeiert, hier findet man Knallbonbons auf dem Tisch und die Gäste tragen beim Essen lustige Partyhüte. Die Bulgaren ziehen singend von Haus zu Haus. Die Protagonisten führen dabei lange Holzstangen mit sich. Darauf spießen sie das sogenannte „Kravai“ auf, dabei handelt es sich um ein Rundbrot mit einem Loch in der Mitte.

Ähnlich fröhlich geht es in Dänemark zu. Hier werden nach dem Essen die Lichter am Weihnachtsbaum angezündet. Es wird gesungen und auch um den Baum herum getanzt. Auf dem Land existiert der Brauch, eine große Schüssel mit Grießbrei auf Dachboden zu stellen. Diese Köstlichkeit ist für die dort lebenden „Nisser“ bestimmt. Das sind kleine Kobolde oder Hausgeister, der Brei soll sie gnädig stimmen, damit sie auch im neuen Jahr nicht zur Plage werden. Weitaus materieller geht es da auf Sizilien zu. Die Adventszeit ist dort traditionell die Zeit des Kartenspiels. Einmal pro Woche lädt die Familie Freunde und Verwandte zum Weihnachtspokern ein.

Wie man sieht, wird das Weihnachtsfest in der ganzen Welt sehr unterschiedlich gefeiert. Von der besinnlichen Weihnachtsstimmung, wie man sie in Deutschland kennt, sind andere Länder oft weit entfernt. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam, Weihnachten ist die Zeit im Jahr, in der die ganze Familie zusammenkommt. Bei gutem Essen und unterhaltsamen Weihnachtsbräuchen verbringt man eine schöne Zeit zusammen. Egal ob Weihnachten am Strand wie in Australien oder in der Sauna wie in Finnland, Hauptsache fröhliche Weihnachten!