Jede Familie aber auch jede Region Deutschlands hat ihre eigenen tradierten Weihnachtsbräuche, jedoch gibt es auch viele Gemeinsamkeiten. Beginnend bei derAdventszeit muss man sehen, dass es sich hier zu früheren Zeiten um eine strenge Fastenzeit handelte. Wo heute schon Monate zuvor Spekulatius und Lebkuchen die Regale der Supermärkte füllen aß man damals nur Fastenspeisen. Somit war Weihnachten für die Menschen auch kulinarisch der Höhepunkt und beendete eine entbehrungsreiche Zeit.Weihnachtsbäume wurden mit Äpfeln und Nüssen oder selbstgemachtem Zuckerwerk dekoriert, das im Anschluss von den Kindern verzehrt werden durfte. Diesen Platz der Süßigkeiten nehmen heute jedoch Dekoartikel ein. Der bei Kindern beliebte Adventskalender enthält häufig für jeden Tag im Dezember bis zum Heiligen Abend einekleine Süßigkeit, die ihnen das Warten verkürzen soll.

Der Christstollen gehört zum Fest

Das typische Weihnachtsgebäck ist neben den Plätzchen wie zum Beispiel dem traditionellen Spritzgebäck der Christstollen, der allerdings schon lange vor dem Genuss gebacken werden muss, damit er gut durchziehen kann. Zum ersten Mal fand der Christstollen im Jahr 1330 urkundliche Erwähnung. Für seine Zubereitung benötigt man seit jeher zahlreiche Zutaten, die allerdings variieren können. Mehl, Butter, in Rum getränkte Rosinen, Orangeat und Zitronat gehören in jedem Fall in den Teig. Man kann ihn aber auch zum Beispiel mit Quark zubereiten oder mit Marzipan füllen. Nach dem Backen wird er dick mit flüssiger Butter eingestrichen und mit einer ordentlichen Schicht aus Puderzucker bestreut. Dann lagert er am besten an einem kühlen, trockenen Platz.

Nüsse bringt der Nikolaus

Der Verzehr und Verbrauch von Nüssen aller Art gehört zum Weihnachtsfest dazu – wurden Apfel, Nuss – und Mandelkern doch früher auch vom Nikolaus zu den Kindern gebracht wie es schon ein altes Gedicht berichtet.

Bei dem Besuch eines Weihnachtsmarktes wird man auch nicht auf einen leckeren Glühwein oder Punsch verzichten, die einem Aufenthalt im Freien, der um diese Jahreszeit oft recht kühl ausfällt, die unangenehme Kälte vertreiben kann.

Der Heilige Abend wird bei vielen Menschen heute – auch aus Rücksicht auf die Hausfrau, die bis zu diesem Zeitpunkt oft viel zu erledigen hat – mit Würstchen und Kartoffelsalat gefeiert. Auch hier gibt es natürlich Unterschiede und selbstverständlich gibt es Menschen, die ihren Kartoffelsalat mit Krabben oder Hering verfeinern. Ein Hauch von Nostalgie bleibt bei diesem Menü ganz sicher zurück. Auch der Hawaii -Toast ist seit den fünfziger Jahren ein sehr beliebtes Essen an Heiligabend, das schnell geht und trotz der Einfachheit immer noch gut schmeckt. Moderner geht es vielleicht bei Manchen mit Sushi zu, aber traditionell ist ein solches Essen nicht.

Gänsebraten klassisch oder Wildbret werden gerne gegessen

Am 1. Feiertag pflegen viele Menschen die Tradition mit der ganzen Familie am Tisch zu sitzen und der klassische Gänsebraten mit Rotkohl und Kartoffelklößen wird sich wohl alljährlich auf vielen Tischen Deutschlands befinden. Zur den beliebtesten Vorspeisen gehört hier beispielsweise die Rindfleischsuppe mit Markklößchen. Zu den Klängen des Weihnachtsoratoriums oder Händels Messias vielleicht lässt man sich im Anschluss das Federvieh gerne schmecken. Für den Gänsebraten muss man aber einen recht großen Zeitaufwand berücksichtigen, denn der Braten muss mehrere Stunden im Backofen verbleiben und dabei stetig mit Flüssigkeit übergossen werden. Dass es sich bei diesem Menü auch um ein schwer Verdauliches handelt, ist jedem bewusst, aber schließlich ist ja auch nur einmal im Jahr Weihnachten. Aber auch der deutsche Sauerbraten oder sogar Wildgerichte finden unter den Weihnachtsmenüs ihre Daseinsberechtigung.

Beliebt ist zum Nachtisch sicherlich besonders bei Kindern das Eis. Inzwischen werden auf diesem Sektor viele Produkte angeboten, die das Weihnachtsfest zum geschmacklichen Thema machen und nur noch serviert werden müssen.

Wichtig ist die gemeinsam verbrachte Zeit

Doch im Grunde ist es egal, was man am Weihnachtstag auf den Tisch bringt – gemeinsam mit der Familie ein paar gemütliche Stunden bei einem guten Essen zu verbringen lohnt den Aufwand für ein üppiges Menü ganz bestimmt.